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Die Schwiegertochter ist das Problem

Barbara Eiselen gibt Einblicke in ihre Erfahrungen als Coach in der Landwirtschaft und gibt Einblicke in die Schwiegertochter-Problematik.

Barbara Eiselen |

«Unser Schwiegersohn muss sich doch etwas besser in unsere Familie einfügen». Das sagte mir einmal ein abtretender Landwirt, dessen Tochter den Hof übernommen hatte. Da läuteten bei mir alle Alarmglocken. Was meint er mit «einfügen»? Da ist wohl eine Dynamik am Werk, die sehr viel Leiden verursacht und die immer noch sehr weit verbreitet ist. Was aber ist diese Dynamik und wie kann man sie durchbrechen?

In diesem Artikel beginne ich mit einer alten Geschichte und beantworte anschliessend die eben gestellten Fragen.

Unter Regie der Schwiegermutter

Meine Schwiegermutter kam als junge Frau auf den Hof. Das junge Ehepaar, also meine Schwiegereltern, teilte sich ein Zimmer im Bauernhaus. Als ihr erstes Kind zur Welt kam, wohnten sie immer noch in derselben Wohnung mit ihren Schwiegereltern.

Die junge Frau kochte und schmiss den Haushalt, natürlich unter der Regie ihrer Schwiegermutter, die, wenn es ihr nicht passte, die Suppe gerne auch mal nachwürzte, bevor sie auf den Tisch kam. Alles ok zu der Zeit. Heute unvorstellbar und trotzdem immer noch weit verbreitet. Jedenfalls ist die Dynamik, die dahintersteckt, immer noch weit verbreitet und diese schauen wir uns jetzt an.

Zur Person

Barbara Eiselen ist Agronomin und war viele Jahre in der landwirtschaftlichen Lehre und Forschung in den Bereichen Betriebswirtschaft, Agrarpolitik und -märkte tätig. In ihrer beruflichen Laufbahn erkannte sie, dass es sich bei Hofstrategien und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen meistens um tieferliegende Themen handelt.

Barbara Eiselen bildete sich fort in den Bereichen Coaching, Psychologie und Familiensysteme und ist heute selbstständige Beraterin. Sie hat die Vision, die Hemmschwelle für Tabu-Themen in der Landwirtschaft zu brechen, so dass man sich frühzeitig Hilfe für die wahren Probleme holen darf.

Sie nennt es «den Service für die Seele, die Psyche und die Ehe, genauso wie der Traktor auch seinen jährlichen Service bekommt». Eiselen ist Bauerntochter und Schwiegertochter einer Bauernfamilie.

Das Muster ist eigentlich ganz einfach und schnell erklärt. Es zu durchbrechen ist etwas schwieriger. Die Dynamik geht so: Jede Familie hat ihre unbewussten Regeln, Funktions- und Kommunikationsmuster, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das ist ein völlig natürlicher und normaler Prozess.

Alleine und schwächer

Auf einem Landwirtschaftsbetrieb ist es oft so, dass einige Mitglieder der Bauernfamilie auf dem Hof wohnhaft bleiben, meistens handelt es sich dabei um das abtretende Ehepaar. Wenn nun in der nächsten Generation eine neue Partnerin oder Partner hinzukommt, so kommt dieser Mensch aus einer anderen Familie mit anderen unbewussten Regeln, Funktions- und Kommunikationsmuster.

Dieser Mensch ist somit in seiner Schwiegerfamilie alleine, also massiv in der Unterzahl und dadurch schwächer. Das dürfte schon vieles erklären. Das artet dann nicht selten im Vorwurf aus, dass die Schwiegertochter oder der Schwiegersohn das Problem ist oder sich diese Person zumindest doch «ein Bisschen anpassen» sollte. Denn die ortsansässige Mehrzahl hat doch das sagen, oder nicht?

Ein unausgeglichener Kampf

Macht sich diese Person stark und steht für sich ein, so stösst sie auf die unbewussten Muster ihrer Schwiegerfamilie. Oft wird sie dann direkt oder auch hinter ihrem Rücken als «aufmüpfig», «komisch», usw. bezeichnet. Die Person selbst fühlt sich dabei sehr unverstanden.

Es entsteht ein Kampf zwischen den unbewussten Mustern von zwei Familien. Dieser Kampf wird in manchen Familien als lauter Streit geführt, in anderen als stiller Druck, der bewusst oder unbewusst ausgeübt wird. Es handelt sich jedoch um einen unausgeglichenen Kampf.

Tipps um Leid zu verhindern

Ist diese Dynamik einmal bewusst, kann man damit beginnen sie durchzubrechen. Dazu möchte ich gerne drei Tipps geben. Der erste Tipp bezieht sich auf die vollkommene Natürlichkeit dieser Problematik. Sie bleibt keiner Familie erspart, insbesondere nicht, wenn die Familienmitglieder so nahe im Alltag zusammenleben. Man darf dazu stehen, dass es mal nicht so rund läuft und es unangenehm ist. Das ist die erste Erlaubnis, die hilft, die Sache wirklich anzuschauen.

Der zweite Tipp betrifft die Position des Hofübernehmers, der Hofübernehmerin. Das ist keine leichte Position, denn diese Person befindet sich in einem Loyalitätskonflikt zwischen Partner*in und Eltern. Diese Person muss es aber irgendwie schaffen, sich auf die Seite seines Partners, seiner Partnerin zu stellen und somit quasi gegen diejenige der eigenen Eltern. Diese Person hat die Aufgabe eine eigene neue Familiendynamik mit neuen Regeln, Funktions- und Kommunikationsmustern mit seiner Partner*in zu entwickeln. Dies ist spätestens dann der Fall, wenn Kinder zur Welt kommen.

Ein dritter Tipp betrifft die Wohnsituation der abtretenden Generation. Ich empfehle wärmstens, dass diese aus Sichtdistanz zum Hof zieht , wenn es irgendwie möglich ist. Autsch, das tut weh! Es ist eine mittelgrosse Herausforderung, und genau deshalb bringt sie Frieden. Sie hilft dem sogenannten Loslassen, denn mit diesem Schritt sind alle gefordert sich neu zu orientieren, neuen Sinn und neue Lebensaufgaben zu finden. Ausserdem muss die abtretende Generation nicht bei jedem Fehler zuschauen und erspart sich dabei viel Aufregung. Das verbessert die Beziehung zwischen den Generationen ungemein und lässt eigentlich viel mehr Nähe und Frieden zu.

Hilfe von Aussen 

Wenn es nötig ist, kann eine geschulte externe Unterstützung beigezogen werden, um diese Dynamiken aufzudecken und an der Wurzel anzupacken und sie so durchzubrechen. Dazu braucht es allerdings die Bereitschaft Neues auszuprobieren. Denn wie sagte es Albert Einstein so schön: «Die reinste Form des Wahnsinns ist es alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert».

So einfach geht das heutzutage also leider nicht mehr mit dem «einfügen» des Schwiegersohns oder der Schwiegertochter. In diesem Sinne betrachte ich das, was meine Schwiegermutter erlebt und durchgestanden hat mit Hochachtung und Respekt und bezweifle stark, dass ich das so ausgehalten hätte.

Zur Artikel-Serie

Anfang Mai dieses Jahres hat schweizerbauer.ch eine Online-Umfrage zum Thema Beratung aufgeschaltet und die Leser gefragt «Welche Themen beschäftigen Sie zurzeit und wo möchten Sie gerne Antwort erhalten?»

Barbara Eiselen geht monatlich auf eines der meistgenannten Themen ein. Im letzten Monat ging es um die Neuausrichtung des Hofes und den damit verbundenen Investitionen.

Erschienene Artikel:

Hofübergabe: Wie man den Hof in Frieden loslassen kann

Psychische Belastung in der Landwirtschaft:    Der Schuh drückt und die Beziehung leidet

Mehr Freizeit:    Ja zu welchem Zweck eigentlich?

Neuausrichtung des Hofes u. Investitionen:    «Investiert nicht nur in Stall, sondern auch in eure Vision»      

Rollenaufteilung Mann/Frau:  Die unsichtbare Knopf-Arbeit

Kommentare (21)

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  • Ädu | 13.11.2023

    Wenn die Jungen den Betrieb übernehmen, sollten die Alten im Interesse der Jungen den Betrieb verlassen. Sonst wird es zu 90% nicht funktionieren.


    Oftmals können die Alten nicht loslassen und schon ist es passiert. Habe das jetzt zweimal erlebt, zweimal zu viel!

    • Lebensmittelproduzent | 14.11.2023

      Ganz so einfach ist eine Betriebsübergabe leider nicht und beratungsmässig noch von vielen Faktoren abhängig.


      Der Prozentanteil, da der materielle Aspekt, keine Rolle spielt ist klein.


      Es gilt auch immer abzuklären, ob der Übernehmer überhaupt in der Lage isi einen Kaufpreis zu realisieren , der beim Wegzug, der älteren Generation, in die Wohnzone, generiert werden muss.


      Es hängt auch noch davon ab, ob die Geschwister verlangen, das sie ausbezahlt werden.


      Ein Betriebsvoranschlag, durch die Beratung, kann Aufschluss geben, ob ein Betrieb, noch tragbar ist und es Sinn macht ihn zu übernehmen.

  • rh | 12.11.2023

    Ich denke der Wegzug der abtretenden Generation ist der Königsweg. Nur ist die bestehende "Stöcklimöglichkeit" im Raumplanungsgesetz irgendwie ein totaler Anti-Wegzug-der-älteren-Generation-Passus. Das Land muss nicht als Bauland gekauft werden, man kann günstigeres Landwirtschaftsland verbauen. Das Stöckli darf aber nur so und so weit im Bereich des Betriebszentrums stehen(genau das Gegenteil von "ausserhalb der Sichtdistanz"). Steht es an einer anderen Ecke des Betriebs muss sicher auch noch Abwasser angeschlossen werden. Alles sehr schlecht geregelte Möglichkeiten für Abtreter, die eigentlich wegziehen würden...

  • Bäuerin 91 | 08.11.2023
    Ist dies nur einen Online Beitrag ???
    Von mir aus gehört es in die Zeitung, weil es geht
    genau diese Generation an die meistens nur Zeitung lesen.
  • Franzi | 08.11.2023
    @Bergbauer,das klingt ja schon fast als Zwangsheirat der Söhne was sie da schreiben wie in Muslimischen Ländern-die Hauptsache Verheiratet, aber ohne Frauen geht es auch nicht,aber den meisten Altbauern ist nur wichtig dass Nachkommen Geboren werden,egal die Frau ist eh nur ein Produkt!Und lieber Herr Bergbauer,in unserer Umgebung fahren alle Jungbauer mehr mal im Jahr Urlaub mit Frau und Kind von Sommer-Wellness bis Winterurlaub.Bitte nicht mehr so Altmodisch denken!Und das Geld ist nicht immer das wichtigste,schaut’s besser das ein gutes Familienverhältniss zustande kommt und die Altbauern sollten aufhören und die Jungen Wirtschaften lassen ,die machen das schon
    • Bergbauer | 11.11.2023
      Jaja Franzi, kalarkönnt ihr Ferien machen. Aber wenn die Alten,Freunde oder der billige Stift,nicht halbvergebensoder gratis zum Rechten schauen,können auch diese keine Ferien machen.Einen teuren Betriebshelfer vermögen die wenigsten.Deshalb AHV.
      A lte H elfen V ergebens.
      Lg.
    • Lebensmittelproduzent | 11.11.2023
      Als Berater, bin ich eigentlich sehr erstaunt, das in den Kommentaren, sich nur ausschliesslich, gescheiterte und frustrierte Situationen,zu Wort melden.
      Es lässt sich zum Glück, feststellen, dass es mehrheitlich doch immer,noch gute und glückliche Lösungen gibt, die für beide Seiten stimmen können, wenn intensiv daran gearbeitet wird und die nötige Weiterbildung und Toleranz vorhanden ist.
    • Lebensmittelproduzent | 12.11.2023
      Die Meinung, das um alles in der Welt ein Hofnachfolger, in der Familie her muss, ist heute auch veraltet. Auch im Mittelland, wo es schöne, grosse Betriebe gibt, hat oftmals, kein Nachfolger, obschon, geeignete vorhanden wären,mehr Interesse, den Hof zu übernehmen.
      Oftmals, muss den Jungen, davon abgeraten werden, da die Verschuldung, zum Beispiel, durch einen Stallneubau, viel zu hoch ist
      Die Situation, bedingt, das der Betrieb, aus der Familie, fremdverkauft werden muss.
      Durch die Bauverschuldung, wuden jahrelang, buchhalterisch grosse Abzüge gemacht.
      Wenn nun ein Betrieb auch mit einem schönen Erlös,zb 1,5 Millionen Franken oder mehr ,fremdveräussert werden kann, so wird die Grundstückgewinnsteuer, so unerträglich hoch, da die Abschreibungen eingefordert werden.
      Geld spielt eben in der Landwirtschaft, nicht eine unbedeutende Rolle, aber die Fähigkeit, des Betriebsleiters und die Harmonie in der Familie, eine ganze Menge.
      Zum Glück werden heute ,in der Landwirtscheft, junge angehende Landwirte und Landwirtinnen, gut und zukunftsorientiert ausgebildet.
      Bei dem rauen Wind, der heute in der Landwirtschaft weht, braucht es Perspektiven und
  • Bergbauer | 07.11.2023
    Guten Tag, an Alle werdenden Schwiegertöchter. Aus der Not eine Tugend machen und dann Die andern verantwortlich machen.Das hat nichts mit Liebe und Partnerschaft zu tun.
    Viele Bauersöhne sind gezwungen,Partnerschaften einzugehen,mit Frauen die leider keine Ahnung haben,was Landwirtschaft heisst.Sich ein o.2. Pferde zulegen, einpaar Hunde und sw.,5. Wochen oder mehr Ferien, jedes WE.frei etc .das ist erstmal mit der grossen Liebe erfüllt.
    Dass wir aber jedes !!! Jahr weniger Einkommen haben,die Vorschriften immer schlimmer und das Geld immer knapper wird darauf sind die Frauen nicht eingestellt.Es kommt wie es kommen muss...ein Sündenbock muss her..der den verpassten Wohlstand darstellt.
    Darum prüfe wer sich bindet....sonst lasst die Finger.Es spart viel Ärger und Ihr braucht niemanden zu suchen ,der Euer!! fehlverhalten auslöst.

    Ps. war lange Berater,und wäre immer schön Beide Seiten zuhören. Viel Glück
  • Yvonne | 07.11.2023
    Das Problem sind nicht die Kinder oder Schwiegerkinder sondern die Altbauern/innen die sollen genauso in Pension gehen und den Hof übergeben und die Jungen Wirtschaften lassen!Und sich nicht mehr einmischen denn sie wollten das wahrscheinlich auch nicht.In der heutigen Zeit müssen sie eh froh sein wenn jemand weiter macht aber halt nicht mehr mit den Alten Methoden wie früher,ansonsten gibt es für die Jungen kein Selbstständiges Arbeiten
  • eine Schwiegertochter | 07.11.2023
    Ein tragisches Thema und leider auch ein Tabuthema in der Gesellschaft. Und doch ergeht es so vielen Frauen gleich. Ein nur kleiner Trost zu wissen, dass man damit nicht alleine ist.

    Mein Mann ist seit über 20 Jahren schon der Inhaber des Betriebes. Übernommen hat er ihn damals mit seiner ersten Frau von seinem Vater. Ja, ich bin bereits seine zweite Ehefrau, die ihr Glück versucht auf diesem Hof. Seine erste Frau hat gekuscht, ist ausgewichen, blieb in der Wohnung oder hat ihr Leben abseits des Hofs genossen. Insofern hatte sie „nie“ Probleme mit der Schwiegermutter; gegangen ist sie trotzdem. Und Schwiegermutter war ja so froh darüber, dass sie endlich weg war. Bis sie gemerkt hat, dass die Neue ihre Entscheidungen selber trifft. Ich bin selbstbewusst und stehe auf eigenen Beinen, vorher schon und immer noch. Und ich bin gern zu Hause. Nicht nur im Haus, sondern auch ums Haus.

    Die Eltern meines Mannes leben in der Einliegerwohnung unseres Hauses. Die fehlenden Grenzen waren von Anfang an sofort spürbar. Schwiegermutter wollte über alles Bescheid wissen, sich überall einmischen und für alles um Erlaubnis gebeten werden. Alles „nett“ gemeint und unterschwellig. Egal ob im Garten, im gemeinsam genutzten Keller, ja sogar in unserer Wohnung hingen "ihre" alten Vorhänge, die ich zu ihrem Entsetzen durch in meinen Augen hübschere ersetzt hatte. Auch die Beziehung mit meinem Mann funktionierte laut Schwiegermutter nur so gut, da sie die Kommunikation zwischen uns leitete. Ich habe dem guten Verhältnis zu liebe mitgespielt, mich gebeugt wo nötig und dennoch versucht meine Ideen durchzusetzen. Das ging solange gut, bis wir heirateten und Schwiegermutter uns die Hochzeit sabotiert hat. Auch an diesem Tag wollte sie lieber selber im Mittelpunkt stehen. Schwiegervater schweigt. Das war zu viel!

    Ich habe das grosse Glück, dass mein Partner zu 100% hinter uns steht und sich durch diese Tyrannei nicht eine zweite Ehe kaputt machen lässt. Aber es kostet viel Energie, wenn der Teufel im gleichen Haus wohnt..
    Bleibt stark Frauen, haltet mit euren Männern zusammen und lebt euer Leben, so wie ihr es möchtet! Keine Schwiegermutter der Welt ist es wert, dass euch die Liebe des Lebens genommen wird!
  • Jasmin | 07.11.2023
    Über dieses Thema wird zu wenig in der Landwirtschaft geredet.
    Es gibt viele wo darunter Leiden. Die einge Gruppe macht mit bei diesem Spiel und du die anderen nicht.
    Ich bin selber vor 17 Jahre einen Landwirt geheiratet.
    Wo ich das erste mal zu Besuch gekommen bin, spürte ich das Schwiegereltern das sagen haben. Die ganze Familie musste auf sie hören und wer das nicht getan hat, haben sie fertig gemacht. Sie wollten dies auch bei mir machen, nur hatten sie keine Chance, es ist mein Leben und ich entscheide was ich will und was nicht. Unser Nachbar hat gesagt, lege dich nicht mit ihnen an, die machen dich fertig.
    Ich hatte keine Angst, auch wenn ich erst 23 Jahre alt war.
    Die Schwiegereltern haben mich im Dorf und den Nachbar Dörfer schlecht gemacht. Sie wollten mich still machen und das ich auf sie höre. Mein Mann hat nichts gemacht. Er hat Angst sie zu verlieren wenn er zu mir steht. Er stand ein wenig auf meiner Seite, mehr zu den Eltern. Dann kamen die Kinder. Ich habe probiert offen zu sein, es sind Sachen passiert, wo nicht normal sind. Ab diesen Zeitpunkt wusste ich, für mich sind das keine Grosseltern wie meine es waren, sondern es geht nur um sie und nicht um Kinder.
    Meine Schwiegereltern haben so hingerichtet, daß niemand mit uns Kontakt haben wollte und das Kinder nicht mal Freunde haben.
    Ich habe gedacht, ich halte dies alles aus wegen den Kindern. Kinder brauchen ihre Eltern.
    Nach 17 Jahre Ehe habe ich gesagt es reicht.
    Ich habe mich scheiden lassen. Wo die Scheidung war, hat mein Mann klar gesagt, er hätte die Kinder zu seinen Eltern lassen sollen, dann hatten sie es hin gebracht das sie hier bleiben und nicht mit kommen. Und zugleich das ich die böse bin und er der Gute.
    Nach der Scheidung war ich wieder frei gefühlt. Niemand mehr wo einen Unterdrücken möchte und ich konnte mein Leben leben wie ich es möchte.
    Wir haben ein neues Leben angefangen, nur musste ich feststellen, dieses Erlebnis wo meine Kinder hatten, hat sie ziemlich geprägt hat.
    Sie mussten über Jahre jeden Tag spüren, am besten nichts sagen und das tun was andere sagen und wenn man was sagt dann kommt nicht gut raus, innerlich Angst haben.
    Ich zeige jeden Tag meinen Kinder, wir Leben nur einmal auf dieser Welt und lebe dein Leben. Langsam können sie das Leben genießen.

    Ich habe nach 8 Jahren Ehe habe ich Familienaufstellerin eine Ausbildung gemacht. Ich wollte das Ganze verstehen und eine Lösung finden für das Ganze.
    Wir lernen von unseren Eltern, die zeigen uns was gut ist und was nicht. Wir glauben dies, weil unsere Eltern sind. Unsere Eltern sind auch die ersten wo uns verletzen (seelisch).
    Es gibt Eltern wo ihre Macht zeigen, wenn du dies machst, bist du gut und wenn nicht haben wir dich nicht mehr gern.
    Als Kind hat man Angst seine Eltern zu verlieren und aus dem Grund hört man auf sie. Die Eltern haben so die Macht über ihre Kinder und können alles mit ihnen machen. Mein Ex Mann hat Angst wenn er zu mir steht, hat er seine Eltern verliert. Er ist nicht zu seiner Angst gestanden und wollte dies auch nicht los lassen. Er hat sich für seine Eltern entschieden als für seine eigene Familie.
    Seine entschieden und ich bin nicht böse auf ihn. Ich schenke ihm mein Mitgefühl.

    Die 17 Jahre waren schön und ich habe viel geweint. Es ist viel passiert und viel kaputt gegangen. Etwas vergisst bitte nie, ihr entscheidet was ihr möchtet, es ist euer Leben und wir Leben nur einmal auf dieser Welt. Jeder entscheidet selber über sein Leben. Du kannst nie jemand verändern nur dich selber und dann veränderst du alles. Es liegt in deinen Händen.
  • Stefanie | 06.11.2023
    Ich habe auch in eine Schwiegerfamilie eingeheiratet! Es war ein Albtraum! Ich war vor unserer heirat eine selbstbewusste offene und moderne Frau, dass im vollen Umfang gegen jede Regel meiner neuen Familie gestossen ist. Mein Mann stand anfangs oft zwischen den Stühlen,dass nicht selten unsere Ehe auf eine harte Probe gestellt hat. Es war nichts recht zu machen, egal wie ich es gedreht habe.... Sehr verletzend und schmerzhaft war es, wenn die grosse Unzufriedenheit hinter meinem Rücken ausgetragen wurde, da half natürlich auch noch meine Schwägerin kräftig mit.
    Sie bekamen mich aber nicht klein!!
    Das Verhältnis zu meiner Schwiegermutter wurde erst besser als Sie meine Pflege benötigte und am Sterbebett!
    Mein Mann und ich konnten erst nach dem Tod meiner Schwiegermutter ein lebenswertes Leben und eine glückliche Ehe führen.
    Unser Glück ist, dass wir uns sehr lieben, und wir dadurch sehr fest Verbunden sind.
    Es ist leider nicht immer gewährleistet dass man die Übergeber ausuartieren kann.
    Ich kann nur jeder eingeheirateten Frau raten, lebt euer Leben und lasst euch nicht verbiegen oder kleinreden. Wenn ihr es nicht schafft holt euch Hilfe von einer neutralen Person.
    Glaubt an euch!
  • Anita | 06.11.2023
    Wir sind vom Bergbauernhof weggezogen . Die Schwiegertochter kommt von einem Bergbauerhof wo der Vater schon viele Jahre verstorben ist. So hat die Mutter mit den 4 Mädchen den Betrieb weitergeführt. Jedes hatte seine Aufgaben. Da darf Sie Ihr erlerntes mit Ihrer Familie auch so weiterführen. Ich liebte den Garten und die Blumen. Habe Ihr gesagt , dass Sie das nicht aufrecht erhalten muss. Vom Garten wurde einen schönen Kinderspielplatz. So dachte ich , ich konnte mich auch so bewegen wie ich wollte, hatte auch keine Schwiegereltern auf dem Hof, aber ein sehr schönes Verhältnis mit Ihnen.
  • Landwirt 60 | 06.11.2023
    Ich habe ein Betriensleiterhaus neben den Hof gebaut, vor 32 Jahren gebaut, gegen Wiederstände. Jetzt wird es zum Altenteilerhaus. Gerne würde ich aber ganz weg vom Hof ziehen.
  • Gaby S. | 06.11.2023
    Auch ich führe diesen "Kampf", seit 20 Jahren. Ich hatte dabei sehr schlechte Zeiten, bin emotional manchmal am "Tor zur Hölle" angelangt. Es wurde erst besser, als ich die SE nicht mehr so häufig zur Kinderbetreuung brauchte. Ich denke, da habe auch ich mich innerlich verändert, wurde freier und habe mich nicht mehr so reingesteigert. Einfach, weil ich wusste, ich brauche sie nicht mehr unbedingt und kann auch mal meine Meinung sagen, ohne dass es Konsequenzen gibt. Natürlich gibt es auch heute noch Situationen, in denen die Wut in mir hochkocht. Die erlernten Muster bestehen ja weiterhin, leider. Eines kam für mich jedoch nie in Frage: Aufgeben. Das liegt zum Großteil an unseren Tieren (Schweine), die ich niemals m Stich lassen könnte. Sie haben mich gelehrt, für mich und meine Bedürfnisse einzustehen. Ganz wichtig in dieser Situation. Meine Botschaft an alle Schwiegertöchter: gebt vor allem eins nicht auf: EUCH!
  • Aufgegeben | 05.11.2023
    Danke für den Beitrag. Alles ist genauso! Ich, Schwiegertochter- "Problem", habe nach 22 Ehejahren schweren Herzens aufgegeben. Kapituliert. Vermisse mein Bäuerinnen Leben trotzdem täglich. Alles hätte so schön sein können, wenn..........
  • steiner josef | 05.11.2023
    die alte generation muss unbedingt den hof verlassen! sonst rate ich jedem nachfolgerin nachfolger das weite zu suchen!
  • Gesunder Menschenverstand | 05.11.2023
    Guter Bericht, doch auf die * mitten im Wort kann man verzichten!
    • Bäuerin | 06.11.2023
      Das muss fast ein Mann sagen ;-). Ich finde, es zeugt von Respekt, beide Geschlechter anzusprechen. Und das gehört zur Gleichberechtigung dazu. Vor allem in der Landwirtschaft, in der es fast nur Männer in den Verbänden, Gremien, usw. gibt.
  • AebyTherese | 05.11.2023
    Ja mein Mann kann mivht loslasse er hat Hirnschrumpfung das ist schlimm eas kan ich so zu sagen tun aeby
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