Im malerischen Hünenberg ZG führte mich mein Weg direkt zum «Buuregarte» der Familie Boog, einem Hotspot für den innovativen Beeren- und Gemüseanbau. Während Jonas Boog mich durch die Kulturen führte, erzählte er mir lebhaft von der Entwicklung des Betriebs und von den jüngsten Herausforderungen, die sie gemeistert haben, insbesondere wie ein Gerichtsurteil plötzlich die Existenz des Betriebs infrage stellte.
30 verschiedene Sorten
In den letzten 37 Jahren hat sich der Betrieb der Familie Boog in der Reussebene von einem traditionellen Milchwirtschaftsbetrieb zu einem vielfältigen Beeren- und Gemüsebaubetrieb entwickelt. Über die Jahre wurde viel mit neuen Anbaumethoden und Produkten getüftelt. Heute baut der «Buuregarte» über 30 verschiedene Beeren- und Gemüsesorten an.
Der Betrieb legt grossen Wert auf die Qualität und auf die Vielfalt seiner Produkte. Jonas Boog erklärte: «Wir verkaufen direkt ab Hof im Hofladen, sind auf dem Wochenmarkt in Luzern, haben einen Stand bei der Einkaufsallee Metalli Zug und beliefern andere Hofläden sowie Restaurants in der Region.» Diese vielfältigen Vertriebswege ermöglichen es dem Betrieb, die frischen und qualitativ hochwertigen Produkte direkt zu den Kunden zu bringen.
Kundenbindung
Wann immer möglich, stammen die Produkte aus eigenem Anbau und aus der Schweiz. Um jedoch für die Kunden ein umfassendes Angebot zu gewährleisten und mit der Konkurrenz mithalten zu können, wird das Sortiment auch mit ausländischen Produkten ergänzt. Der direkte Kontakt zu den Kunden und die Präsenz auf den regionalen Märkten tragen dazu bei, den persönlichen Austausch mit den Kunden zu pflegen und beratende Gespräche zu fördern.
Die Beeren werden direkt via Hofladen oder Onlineshop verkauft.
buuregarte.ch
Auf die Frage nach den angebauten Produkten, antwortete Boog: «Wir versuchen, alles anzubauen, was an unserem Standort möglich ist.» Und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: «Besonders gerne bauen wir Kulturen an, die arbeitsintensiv sind. Alles, was schwierig ist und viel Aufwand ergibt.» Dadurch versuchen sie sich von der Konkurrenz abzuheben.
Ohne Fleiss kein Preis
Im Beerenanbau dominieren Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Cassis. Im Gemüsesektor setzt der «Buuregarte» nebst auf traditionelles Gemüse auf Spezialitäten wie Artischocken, Bimi-Brokkoli und Fava-Bohnen. «Aus meiner Sicht ist der Bimi-Brokkoli eine Spezialität von uns», so Boog. Dieses neue Gemüse, das auch als Spargelbrokkoli bekannt ist, hat einen zarten Geschmack und gilt dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe als neues Superfood der modernen Küche.
Auf der Kapellenetappe führt der Weg am Gemüse- und Beerenbetrieb von Familie Boog vorbei.
buuregarte.ch
Aufgrund des nass-feuchten Wetters in diesem Jahr mussten die Boogs ihr Erdbeer-Selbstpflückfeld geschlossen halten. Um solch vollständige Ernteausfälle und potenzielle finanzielle Verluste zu mindern, baut der Betrieb unter anderem verschiedene Kulturen in Folientunneln auf Substrat an. Diese bodenunabhängige Anbaumethode bietet gezielte Bewässerung und Schutz vor extremen Wetterbedingungen.
Erleichterung
Ein Gerichtsurteil von 2013 stellte fest, dass die bisherigen Anbaumethoden des «Buuregarte» nicht zonenkonform seien, was die Existenz des Betriebs über Nacht in Frage stellte. Durch intensive Aufklärungsarbeit, unter anderem eine Informationskampagne und einen Tag der offenen Tür, konnte die Bevölkerung über die Bedeutung der Massnahmen aufgeklärt werden.
Im Juni 2024 stimmte die Hünenberger Bevölkerung schliesslich für die Einrichtung einer Speziallandwirtschaftszone, was es ermöglicht, spezielle Anbaumethoden zuzulassen. Dank dieser Abstimmung kann die Familie Boog nun optimistisch in die Zukunft blicken und weiterhin hochwertige Produkte für die Region Hünenberg und darüber hinaus anbieten.
-> Hier gibts mehr zum Buuregarte
-> Und hier gibts Erfrischungsgetränke aus Beeren und Obst
Einen Einblick in den Betrieb der Familie Boog gibt es im Video
Michelle unterwegs: Alle Etappen zum Nachlesen
1. Etappe: Matschige Stiefel und Kinderlachen
2. Etappe: Von der Chrüterei, zum Bier bis zum Käse
3. Etappe: Bei Übernahme Betrieb umstrukturiert
4. Etappe: Erlebnisweg bringt Landwirtschaft näher
5. Etappe: 800 ha Land und eine Pferdezucht
6. Etappe: Viel Schweiz-Gefühl
Weiter von Einsiedeln nach Zug entlang der Herzroute im Herzen der Schweiz ankommen und dabei Hochmoor und Höhenlagen geniessen. Würde man die Schweiz in einem Werbefilm abbilden müssen, wäre das wohl verblüffend ähnlich wie die Tagesfahrt von Einsiedeln nach Zug. Auf den kompakten 45 Kilometern tut sich ein Panoptikum der Entzückungen auf, das vom opulenten Klosterplatz Einsiedeln über die einzigartige Szenerie des Hochmoores von Rothenthurm bis zur phänomenalen Aussicht auf den Ägerisee reicht.
Wir sind in einer Art «Herz der Schweiz» gelandet, wobei dieses Land wohl mehrere Herzen hat. Die intimen Passagen und Panoramalagen sind gespickt mit Kaskaden aus grünen Hügeln und mit den sich dahinter aufbauenden Felskulissen der bereits nahen Berge. Naturschutzgebiete erlauben dem gesitteten Velofahrer einen wunderbaren Einblick in Fauna und Flora, und auch die Stadt Zug kann mit der einen oder anderen seltenen Spezies aufwarten, dieses Mal im Bereich der humanen oder ökonomischen Besonderheiten. Beglückt von so viel Schweiz-Gefühl sitzt man am Schluss in Zug am Altstadtrand und lässt die Füsse in den See baumeln, während man zuvor noch rechtzeitig den Tisch fürs Abendessen mit Sonnenuntergang gebucht hat.
Streckenbeschrieb: 46 km, 720 Hm/hügelig, Naturstrassen: 6 km.
Die 45 km führen durch das Herz der Schweiz.
Herzroute
7. Etappe: Die liebreizende Kapellen-Etappe
Genussvoll durch die grüne Landschaft radeln, Kapellen und Aussichten geniessen und am Sempachersee die Füsse ins Wasser strecken. Für einmal wird die Herzroute etwas flacher, was aber nicht heisst, dass es deswegen weniger spannend würde. Die Etappe Zug – Willisau vermag durch einen Charme zu fesseln, der in dieser Weise einzigartig ist für die Innerschweiz. Nach der glanzvollen Passage entlang des Schilfgürtels des Zugersees traversiert man auf abenteuerliche Weise die Reuss, um in ein Stück Aargau zu gelangen, das sich fast bis nach Luzern verlaufen hat. Danach folgt man den Terrassenlagen von Rain, Hildisrieden und Sempach, die famose Panoramen auf das ganze Tafelsilber der helvetischen Alpenfaltung preisgeben. Nach einem stimmungsvollen Zwischenhalt im mittelalterlichen Sempach steigt man erneut auf eine Panoramalage, dieses Mal mit Blick nach Sursee und auf das angrenzende Willisauer Land. Unzählige Sakralbauten vom Bildstöckli bis zur Klosteranlage in Eschenbach dekorieren dabei diese aussergewöhnliche Etappe, die durch das putzige Kleinstädtchen Willisau die passende weltliche Pointe erhält.
Streckenbeschrieb: 69 km, 890 Hm/sehr hügelig, Naturstrassen: 13 km.
Die Etappe Zug - Willisau vermag durch einen Charme zu fesseln, der in dieser Weise einzigartig ist für die Innerschweiz.
Herzroute