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Michelle unterwegs: Matschige Stiefel und Kinderlachen

Michelle Wüthrich ist Redaktorin beim «Schweizer Bauer». Sie besucht auf dem Weg von Romanshorn TG bis nach Lausanne VD während 13 Etappen verschiedene Regionen, Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe. In der ersten 1. Etappe von Romanshorn TG nach Altstätten SG macht sie einen Stopp auf dem Schöfli-Hof.

Michelle Wüthrich |

Vom Startpunkt Romanshorn aus führte mich ein kleiner Umweg auf den Schöfli-Hof der Familie Mock auf dem St. Pelagiberg. Dort traf ich Sarah (43) und Thomas (45) Mock. Neben ihren vier Kindern betreuen sie täglich auch weitere Kinder auf ihrem Hof. Zusammen leiten sie eine Spielgruppe auf ihrem biologisch bewirtschafteten Betrieb.

Vor 10 Jahren gestartet

Wie sie auf die Idee gekommen sind, erzählen mir Sarah und Thomas während eines Spaziergangs über ihren Hof. Sarah sagt: «Ich arbeitete vorher in einer Futtermühle und habe irgendwann gemerkt, dass ich gerne mal etwas anderes machen würde. Dann stiess ich auf die Ausbildung zur Spielgruppenleiterin und erkannte, dass ich dies gut mit meiner Familie und mit der Arbeit auf dem Hof kombinieren kann.»

Thomas Mock ergänzt: «Es ergab sich dann, dass wir den Hof übernehmen durften, und einige Mütter aus dem Dorf fragten uns, ob wir nicht eine Spielgruppe einrichten könnten. Und so sind wir reingerutscht und haben vor zehn Jahren mit einer Gruppe gestartet.»

Miteinander erfahren

Die Spielgruppe verfolgt klare Leitgedanken und Ziele. «Unser Hauptziel ist, dass alle Kinder hier einen Platz haben und die Natur kennenlernen, den Umgang mit Tieren und das soziale Miteinander erfahren», erklärt Thomas Mock. «Wir möchten den Kindern spielerisch die Natur näherbringen und zeigen, wie viel man draussen erleben und lernen kann.» Der typische Spielgruppenalltag auf dem Hof beginnt mit einem Begrüssungskreis am Morgen.

«Danach machen wir eine Runde bei unseren Tieren», erzählt Sarah. «Die Kinder können dann frei wählen, was sie tun möchten – ob sie bei einem Tier bleiben oder im Sandkasten spielen wollen. Später essen wir gemeinsam und gehen oft auf kleine Wanderungen über den Hof oder in den Wald. «Um elf Uhr holen die Eltern ihre Kinder wieder ab. Auf die Frage, welche Tiere auf ihrem Hof leben, antwortet Thomas Mock: «Wir haben derzeit 140 Schafe, die im Sommer auf die Weide kommen. Ausserdem gibt es sieben Hängebauchschweine, zwei Esel, zwei Ziegen und einige Hasen. Die Kinder helfen bei der Fütterung und bei der Pflege der Tiere mit und können so eine enge Verbindung zu ihnen aufbauen.» Zudem hat die Familie Mock einen Hund, welcher die Spielgruppe auf ihren Wanderungen begleitet. Auf dem Biohof leben ausserdem 2000 Legehennen.

Stadt-Land-Brücke

Die Spielgruppe richtet sich an Kinder ab zweieinhalb Jahren bis zum Kindergarteneintritt. «Die meisten Kinder kommen aus der Region», sagt Sarah Mock. «Einige reisen jedoch auch von weiter her an. Die meisten Kinder haben keinen bäuerlichen Hintergrund, was eine wunderbare Gelegenheit bietet, ihnen die Landwirtschaft näherzubringen. Sie lernen, woher Eier und Milch kommen, und bauen einen Draht zur Natur auf.»

Die Spielgruppe biete sowohl für die Kinder als auch für deren Eltern die Möglichkeit, eine Verbindung zwischen Stadt und Land herzustellen. Bei der Vermittlung gebe es aber auch Herausforderungen, meint das Ehepaar.

Sicherheit geht vor

«Wichtig ist, dass wir immer zu zweit sind», betont Sarah Mock. «Manchmal teilt sich die Gruppe, und einer von uns kümmert sich um die eine, der andere um die andere Gruppe. Wir hatten auch schon Kinder mit speziellen Bedürfnissen wie Autismus, was eine neue Erfahrung für uns war, aber gut funktioniert hat.» Auch sei wichtig, dass während der Spielgruppe keine Maschinen laufen.

«Die Spielgruppe muss gut in den normalen Tagesablauf integriert werden. Wir planen unsere Woche immer am Sonntagabend», erklärt Thomas. Sarah Mock ergänzt weiter: «Die Spielgruppe läuft von neun bis elf Uhr, sodass wir den Nachmittag für andere Hofarbeiten nutzen können. Es erfordert eine gute Organisation, aber es funktioniert gut.»

Michelle unterwegs: Alle Etappen zum Nachlesen

1. Etappe:  Matschige Stiefel und Kinderlachen

2. Etappe:  Von der Chrüterei, zum Bier bis zum Käse

3. Etappe:  Übernahme Betrieb umstrukturiert

4. Etappe:  Erlebnisweg bringt Landwirtschaft näher

5. Etappe:  800 ha Land und eine Pferdezucht

6.&7. Etappe:  Von der Milch zu den Beeren

8. Etappe:  Bauern auf dem «Glungge-Hof»

9. Etappe:  Hofladen wird zum Dorfladen

10. Etappe:  «Wir wollen zeigen, dass es sich lohnt, selbst etwas anzubauen»

11. Etappe:  Im Team Betrieb weiterentwickelt

12. Etappe:  Dieser Milchbauer zeigte Pioniergeist

13. Etappe:  «Die Leute schätzen unsere Leidenschaft»

Die «schroffe Hoger-Etappe»

Sich mit der Herzroute weit über den Bodensee erheben, fünf Länder sehen und wieder sanft in den Rebbergen des Rheintals landen. Auch wenn die Herzroute offiziell erst ab Rorschach beschildert ist, fängt sie in der Regel doch in Romanshorn an, um erst einmal genüsslich dem Bodensee entlangzuführen, vorbei an den prächtigen Obsthainen, durch die römische Stadtgründung Arbon bis zur Hafenstadt Rorschach.

Hier nun wird es ernst. Die Hügel sind unübersehbar, und die Herzroute kennt den besten Weg in sie hinein und über sie hinweg. Bald einmal sieht man den See von oben, erspäht das deutsche und das österreichische Ufer, um insgesamt fünf historische «Länder» zu erkennen: Bayern, Schwaben, Schweiz, Österreich und das Fürstentum Liechtenstein. Lustvoll umrundet man die Appenzeller Felsnasen, um sich am Schluss vom Aussichtspunkt St. Anton in einer epischen Abfahrt ins Rheintal hinuntergleiten zu lassen. Das mittelalterliche Marktstädtchen Altstätten empfängt uns zu einem Schoppen lokalem Wein und zu einem herzhaften «Vesper».

Streckenbeschrieb: Romanshorn–Altstätten 54 km, 1080 Hm, sehr hügelig.

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