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«Böden sind Grundlage unseres Seins»

Dominic Spahr (31) ist Landwirt und stellt sich neu der Herausforderung eines Agronomiestudiums. Regelmässig berichtet er, was er an der Hafl erlebt und was sonst so in seinem Leben passiert. Heute erklärt er, warum Böden sein Interesse geweckt haben.

Dominic Spahr |

Heute möchte ich mich einer Materie widmen, über die ich schon lange habe schreiben wollen und es auch schon lange hätte tun sollen. Dazu ist anzumerken, dass ich an diesem Text und auch dem damit einhergehenden Video bereits im Frühling habe begonnen herumzubasteln. Doch der turbulente Alltag und die mit dem Studium verbundenen Aufgaben rutschten mir mit einem rasanten und überraschenden Wachstum an Dringlichkeit dazwischen. Naja.

Grundlage des Seins

Das beschriebene Thema ist von fundamentaler Bedeutung.  Einige setzen sich mehr, andere weniger damit auseinander, aber betreffen tut es uns alle. Die Rede ist natürlich vom Boden. Wenn man mich gefragt hätte, was Boden für mich bedeutet, bevor ich mich beruflich damit beschäftigt habe, hätte ich wohl spontan an einen Küchenboden gedacht. Oder so.

Vielleicht wären auch die Begriffe «Härd» oder «Dräck» aufgekeimt. Nie hätte ich jedoch geahnt, was das Thema Boden für eine enorme Tragweite hat. Selbst bei genauem Hinschauen und intensivem Studieren ist es immer noch schwierig, die tatsächlich fundamentale Bedeutung des Bodens, zu erfassen. Der Boden, oder besser gesagt, die Böden sind ganz lapidar gesagt die Grundlage unseres Seins.

Grundlage für uns alle

Als Träger bilden sie die Baugrundlage für alles, was je erbaut worden ist und dienen als Oberfläche für sämtliche menschlichen Aktivitäten. Als Grundlage für jedes Pflanzenwachstum sind sie die wichtigsten Nahrungsproduzenten für fast alle Lebewesen. Sie dienen als riesige Speicher für jegliche Stoffe unter anderem Wasser, das sie ganz nebenbei filtern und für Pflanzen und Menschen nutzbar machen.

Fast alle Rohstoffe, die wir nutzen, entspringen den Böden. Und fast alles, was wir produzieren – gar unsere sterbliche Hülle – werden sich die Böden zu gegebener Zeit wieder aneignen.  Böden sind das Gedächtnis der Menschheit. Ich habe zwar keine Ahnung von Archäologie. Doch nehme ich an, dass die Leute, die diese praktizieren, wohl eher selten Zeugnisse vergangener Tage in der Luft entdecken. Die meisten Entdeckungen, wenn man von Ötzi mal absieht, entspringen vermutlich wohl auch den Böden. 

Macht Freude

Das Studieren der Bodenfunktionen ist aber das Tüpfelchen auf dem i der Bodenkunde. Wir erlernen auch die Geschichte der Entstehung der Böden, die unterschiedlichen Arten und wo sie vorkommen. Wir erfahren ihre unterschiedlichen Zusammensetzungen und die damit einhergehenden Eigenschaften, die chemischen Prozesse in den Böden, wie sie Nährstoffe und Wasser speichern, die Bodenlebewesen, die Gesteinsarten und so weiter und so weiter.

Die Dozierenden leisten dabei ganze Arbeit. Es bereitet mir viel Freude, den Böden im Schulzimmer und auf Exkursionen näher zu kommen.

Interesse geweckt

Leider ist es wie bei allen Themen nur eines von vielen, weswegen ich nicht so viel Zeit investieren und die Materie nicht so intensiv studieren konnte, wie ich das gerne getan hätte. Jedenfalls ist das Interesse dafür geweckt. Ich wandle nun mit anderen Augen durch die Welt, erkenne Dinge auf andere Art und habe hie und da Ideen, die ich vorher wohl nicht gehabt hätte. Und wer weiss, vielleicht kommt irgendwann eine Zeit, in der ich die Materie etwas tiefer studieren kann.

Das Modul ist mittlerweile Vergangenheit. Die Arbeiten und die Prüfungen dazu sind geschrieben und ich bin auf die Resultate gespannt. Ich werde nun nicht mehr so viel mit Böden zu tun haben. Ich habe aber nicht vor, in nächster Zeit in einem Hausboot zu leben und werde daher wohl sehr bald schon wieder über einen Boden stolpern.

Die bisherigen Blog-Einträge

 

Teil 18:  Ahoi! Hier bin ich wieder

Teil 17:  Wie soll sich Landwirtschaft weiter entwickeln? - Schweizer Bauer

Teil 16:  Ich kann es nicht mehr ertragen – Schweizer Bauer

Teil 15:  Sturmgewehr gegen Blackeneisen getauscht

Teil 14:  «Wie heisst schon wieder dieses Kraut?» – Schweizer Bauer

Teil 13:  Ahoi, ich bins wieder mal – Schweizer Bauer

Teil 12:  «Vielleicht habe ich einfach ADHS» – Schweizer Bauer

Teil 11:  Augen nach vorn – Schweizer Bauer

Teil 10:  «Du bekommst ganz sicher den ‹Verleider›» – Schweizer Bauer

Teil 9:  «Nur das Leben auf eigenen Hof ist besser» – Schweizer Bauer

Teil 8:  «Nur Müll fressen und alles verdrecken» – Schweizer Bauer

Teil 7:  Neue Frisur und ein ungeheurer Schatten – Schweizer Bauer

Teil 6:  «Ich gehe fürs Klima in die Schule, statt sie zu schwänzen» – Schweizer Bauer

Teil 5:   Vom Prüfungspult auf die Piste

Teil 4:  Prüfungsstress und Zeitmanagement

Teil 3:  «Jahr beginnt für mich mit Corona»

Teil 2:  Vom Traktor in den Hörsaal

Teil 1:  Neuanfang an der Hochschule

 

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