/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Nach Seuchenbekämpfung ist fertig Rekrutenschule

Die junge Agronomin Tirza Bauer hat im Sommer 2024 die Rekrutenschule beim Train absolviert. Sie berichtet in diesem Blog von ihren Erlebnissen im Militär. Hier lest Ihr den letzten Teil ihrer Blogs.

Tirza Bauer  |

Es stehen uns zwei Wochen Seuchenbekämpfung bevor. Beim Einrücken am Sonntagabend soll also gut überlegt sein, was es für diese zwei Wochen alles braucht. Direkt am Morgen geht es los: Wir treffen uns zur Materialkontrolle (Mat.-Kontrolle), um dann direkt nach dem Morgenessen loszufahren. Die Materialien wie Gummistiefel, Schutzanzüge und die ganzen Container mit Seuchenbekämpfungsmaterial haben wir bereits in der Woche vorher gepackt und kontrolliert, ob alles vorhanden ist.

Somit mussten wir alles nur noch im Veterinärmateriallager (Vet.-Mag.) abholen – dann heisst es auch schon los zum ersten «Seuchenbetrieb»! Ich bin wirklich froh, kann ich dieses Wort in Anführungs- und Schlusszeichen setzen, denn es wird nur simuliert, dass eine Seuche ausgebrochen ist. Immer wenn wir zu einem Betrieb verschieben, gibt es ein «Vordetachement», das vor den anderen vor Ort ist, um bereits mit dem Aufbau zu starten.

Der Aufbau vor Ort

Kaum sind wir angekommen, müssen wir weitermachen mit dem Aufbau: Kleinmaterial dort platzieren, wo es gebraucht wird, Zonen einteilen, sich organisieren.

So, und jetzt ist es langsam an der Zeit, etwas über die Seuchenbekämpfung zu schreiben, da dieser doch einen grossen Teil der Ausbildung als Veterinärsoldat einnimmt:

Ich nehme an, dass der Zweck einer Seuchenbekämpfung klar ist – doch wie kann eine ausgebrochene Seuche möglichst erfolgreich eingedämmt werden? Als Erstes gehört es leider dazu, alle Tiere abzutun – der einzige Schritt, der uns glücklicherweise erspart bleibt. Dann beginnt die Reinigung des Seuchenherdes, dem Stall, in dem die Seuche ausgebrochen ist. Das Einsatzgebiet wird in drei Zonen unterteilt: Es gibt eine rote, eine gelbe und eine grüne Zone. Markiert werden die Grenzen mit Bändern der jeweiligen Farbe. Man kann es sich eigentlich bereits denken: Für das Arbeiten in jeder Zone gibt es festgelegte Richtlinien. In der roten Zone wird mit Vollmontur gearbeitet: Atemschutzmaske, Schutzanzug. Immerhin ist man in diesem Bereich dem vollen Seuchendruck ausgesetzt. Dies während einigen Stunden, schliesslich besteht der Auftrag darin, den Stall erst vom groben Dreck zu befreien, ihn dann mit dem Hochdruckreiniger herauszuwaschen und zu desinfizieren.

Arbeiten in den Zonen

In der gelben Zone muss keine Atemschutzmaske getragen werden, sondern eine Hygienemaske, auch der Tyvek-Schutzanzug ist leichter. Dieser Bereich gilt als Pufferzone. Gegenstände, die aus der roten Zone gebracht werden, müssen nochmals gereinigt und desinfiziert werden und gelangen dann in die grüne Zone. Personen, die sich in dieser Zone befinden, tragen keinen Schutzanzug, sondern die gewöhnliche Militärbekleidung (TAZ). Ihre Aufgabe ist es, im Kommandoposten (Kdo) den ganzen Bekämpfungsverlauf zu beobachten. Sie führen Protokoll über die Aktivitäten auf dem Schadenplatz, welche Personen oder Materialien das Seuchengebiet betreten (eingeschleust werden) und verlassen (ausgeschleust werden), was wann erledigt oder abgeschlossen wird, usw.

Erfolgreicher Abschluss der Übung

Da sich eine Seuchenbekämpfung über mehrere Tage erstreckt, gibt es einen Turnus aller Aufgabenbereiche: Man ist somit an einem Standort nicht die ganze Zeit in der roten Zone oder in der grünen, usw. Zudem hat eine Gruppe stets Ruhezeit. In der Nacht wird auch nicht gearbeitet, aber es braucht wenige Personen, um das Gebiet zu bewachen.

Ich denke, diese Erklärungen geben bereits eine gute Übersicht auf die ganze Übung. Schlussendlich waren wir früher mit unserer Arbeit fertig, als erwartet, ganz zur Zufriedenheit unserer Übungsleiterin. Das heisst für uns: Die Abfahrt ins Tessin kann vorverschoben werden!

Ankunft im Tessin

Nach langer Fahrt helfen wir dem Vordetachement bei den restlichen Vorbereitungen, wobei der Wasseranschluss manchmal nach kreativen Lösungen verlangt, da nicht immer ein Hydrant in der Nähe ist. Ist dies erledigt, können wir uns im Zivilschutzbunker einrichten, in dem wir die nächsten Tage unsere Freizeit verbringen werden.

Das Highlight während der Zeit im Tessin ist unser Besuch des Wasserparks «Splash and Spa», den uns am Sonntag gegönnt wird: Schliesslich haben wir während der ganzen Woche so gut gearbeitet, dass wir dem Zeitplan weit voraus sind.

Letzter Betrieb und Rückkehr

Doch einen Tag später geht die Reise bereits weiter zum letzten Betrieb, in der Nähe von Köniz in Bern. Auch dort können wir die Seuchenbekämpfung effizient hinter uns bringen. Wir hatten während der Verlegung eine gute Zeit, auch wenn die Seuchenbekämpfung Ausdauer erfordert – vor allem dann, wenn die Atemschutzmaske unangenehme Kopfschmerzen verursacht. Oder wenn man eigentlich auf die Toilette müsste, dies aber im Schutzanzug sehr umständlich ist.

Die letzte RS-Woche bedeutet: Das ganze Material muss reorganisiert werden. Da bleibt mir nur zu sagen: Tschüss Kaserne Sand, man sieht sich wieder im WK! Und an alle fleissigen Leser*innen: Danke für euer Interesse an diesem Blog!

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr eure Tiere abgealpt?

    • Ja, alle Tiere:
      23.83%
    • Nein, erst nächste Woche:
      28.51%
    • Nein, in der letzten Septemberwoche:
      14.04%
    • Nein, erst im Oktober:
      8.09%
    • Noch nicht alle Tiere:
      17.87%
    • Habe keine Tiere auf der Alp:
      7.66%

    Teilnehmer insgesamt: 470

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?