Der agroPreis ist eine einzigartige Auszeichnung für Innovationen in der Schweizer Landwirtschaft. Er steht unter dem Patronat des Schweizer Bauernverbandes. Organisiert wird der Anlass von der emmental versicherung . Der Agropreis wird an eines von vier innovativen Projekten vergeben, die zuvor von einer Jury nominiert wurden. Einen kurzen Überblick der Nominierten finden Sie hier.
Folgende Preise wurden heute vergeben (in Klammern das Preisgeld):
- Agropreis (20’000 Franken)
- Leserpreis der Medienpartner «Schweizer Bauer» und «Terre&Nature» (3’000 Franken)
- Saalpreis des Publikums (2’000 Franken)
- Spezialpreis Schweizerischer Landmaschinenverband (5’000 Franken)
Die Verleihung des Agropreises 2023 in der Übersicht
16:48 – Vergabe des Agropreises
Jetzt ist es so weit. Der Agropreis 2023 wird vergeben. Die Spannung im Saal steigt und ist fühlbar.
Jurypräsident Roland Stähli, Professor an der Berner Fachhochschule, wird auf die Bühne gebeten. Mit ihm auch Christian Rychen und Benz Steffen von der emmental versicherung.
Roland Stähli informiert über die Juryarbeit und bedankt sich bei den Jurymitgliedern. «Es gibt kein Allerheilmittel für Innovationen. Es ist immer ein Zusammenkommen verschiedener Faktoren», sagt Stähli. Ein Privileg und eine Herausforderung sei es gewesen, diese Projekte bewerten zu dürfen. Die Kriterien der Jury für die Vergabe des Agropreises waren die folgenden:
- Das Besondere oder Neuartige
- Fähigkeit, einen neuen Ansatz oder besondere Leistung erfolgreich umzusetzen oder zu produzieren
- der wirtschaftliche Erfolg
- positive nachhaltige Impulse, die vom Projekt für den Betrieb, die Branche oder die Region ausgehen
- Die Langfristigkeit
Und die Gewinner des Agropreises 2023 sind…: Simon und Aurélie Chèvre mit dem Projekt « Mit Lavandin das Wohlbefinden steigern»
Einige Impressionen vom Anlass in der Diashow:
16:36 – Vergabe des Saalpreises
Laudator für den Saalpreis ist Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbandes (SBV). In seinem Grusswort stellt er sich die Frage, was eine Innovation genau sei. Auf jeden Fall ist es nicht einfach, sagt er. Mit Kritik müsse man umgehen können. Und es braucht einen langen Atem. Er sieht auch einige Parallelen zu seiner Arbeit als Politiker. Er verweist dabei, für den feierlichen Anlass vielleicht etwas unpassend, auf die veränderte Jagdordnung. «Für mich ist auch das eine Innovation», sagt Markus Ritter.
Man braucht ein Ziel, man muss eine Zusammenarbeit in Erwägung ziehen und durchhalten, führt Ritter weiter aus. Dies, gegen alle Widerstände, die sich einem in den Weg legen. Der Agropreis ist auch ein Dank und eine Anerkennung für die ganze Schweizer Landwirtschaft, sagt Ritter.
Und die Gewinner des Saalpreises sind…: Barbara und Markus Schütz aus Strengelbach AG mit dem Projekt «Güggelglück»
Bei der Eierproduktion fällt auch Fleisch an. Oft werden die alten Tiere «entsorgt». Nicht so bei der Familie Schütz: Mit viel Aufklärungsarbeit haben sie einen Markt für Legehennen und Bruderhähne geschaffen.
16:31 – Vergabe des Leserpreises
Der Leserpreis der Medienpartner «Schweizer Bauer» und «Terre&Nature» ist mit 3’000 Franken dotiert. Stellvertretend wird dazu Simon Langenegger, Verlagsleiter des «Schweizer Bauer» auf die Bühne gebeten.
«Die Landwirtschaft hat eine sehr grosse Innovationskraft. Und wir vom «Schweizer Bauer» berichten zwei Mal in der Woche mit unserer Zeitung und regelmässig auf www.schweizerbauer.ch über diese Innovationen», erwähnt Langenegger.
Und die Gewinner des Leserpreises sind…: Aurélie und Simon Chèvre aus Mettembert JU für ihr Projekt «Mit Lavandin das Wohlbefinden steigern» .
Blühende Lavendelfelder verbindet man meist mit der französischen Provence. Aufgrund der Klimaerwärmung gedeiht die mediterrane Pflanze auch im Kanton Jura. Kern des Projekts von Aurélie und Simon Chèvre aus Mettembert JU ist die Produktion ätherischer Öle aus jurassischem Lavendel. Ihre Produkte verkaufen sie in einem hofeigenen Kräuterladen.
Simon Langenegger übergibt den Check dem glücklichen Siegerpaar.

Simon Langenegger, Verlagsleiter des «Schweizer Bauer», übergibt den Leserpreis an die Familie Chèvre aus Mettembert JU.
Anja Tschannen
16:31 – Die Preisverleihung beginnt
Die Nominierten werden dazu auf die Bühne gebeten. Auch Benz Steffen wird auf die Bühne gebeten. Steffen ist Verwaltungsratspräsident der emmental versicherung.
Steffen übergibt den Nominierten die Nominations-Checks und die Nominationsurkunde. Die Nominierten erhalten je eine Prämie von 5'000 Franken. Neben der Wertschätzung für die Nominierung wird damit auch ihre Aufwendungen entschädigt, die mit den Vorbereitungen für den Anlass verbunden sind.
16:18 – Saalabstimmung
Jetzt folgt die Saalabstimmung. Die Besuchenden werden aufgefordert via Handy für ihren Favoriten abzustimmen. Bevor das Resultat der Saalabstimmung bekannt gegeben wird, wird jedoch zuerst noch der Leserpreis vergeben.
Der Saalpreis des Publikums ist mit 2’000 Franken dotiert. Die Abstimmung findet per Handy-Voting statt. Die Jury zieht sich währenddessen zurück, um definitiv über den Agropreis 2023 zu entscheiden. «Les Papillons» haben einen weiteren Auftritt.
Ab 15:35 bis ca. 16.15 Uhr Präsentation der Nominierten
Die Nominierten haben jetzt die Gelegenheit sich noch einmal dem Publikum und der Jury vorzustellen. Jedes Team hat dabei nur 4 Minuten zur Verfügung. Zuvor haben sie ihre Projekt bereits in der Wandelhalle des Kursaals präsentiert.
Zuerst werden jedoch die letztjährigen Gewinner, Ruth und Heinz Brog , auf die Bühne gebeten. Janine Geigele nutzt die Gelegenheit, um nachzufragen:
«Der Agropreis kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir nutzten den Gewinn um unsere Kugelmaschine zu optimieren», sagt Heinz Brog. «Ja bei uns ging die Post ab. Nach dem Gewinn des Preises wurden wir überrumpelt. Wir gewinnen immer neue Kunden», ergänzt Ruth Brog.
Die 4 Projekte werden nacheinander präsentiert
16:14 – Präsentation 4: «Güggelglück – Für einen bewussten Konsum»
Barbara und Markus Schütz haben zwei Personen als Hühner verkleiden lassen und sie auf eine Bank gesetzt. Daneben befindet sich ein Stand mit Eiern. Daneben ein Suppentopf. «Wer Eier isst, soll gelegentlich auch eine Hühnersuppe machen», so die zentrale Aussage des Projekts «Güggelglück». «Das Ei, das Huhn und der Güggel gehören zusammen», sagt Markus Schütz. Die Familie Schütz will mit ihrem Projekt auch Aufklärungsarbeit leisten.
«Jetzt ist es Zeit fürs Güggelglück» endet ihre Präsentation. Von allen Präsentationen versuchten sie am stärksten, auch das Saalpublikum von ihrem Projekt zu überzeugen, indem sie es als potenzielle Kundschaft betrachtet haben. Für sie waren die 800 Gäste auch 800 potenzielle Kundinnen und Kunden.

Ihr Enthusiasmus wurde belohnt. Das «Güggelglück» hat den Saalpreis für sich entscheiden können.
Anja Tschannen
16:03 – Präsentation 3:«Bio26 – Der total lokale Laden mitten in der Stadt»
Um ihr Projekt zu präsentieren, haben die Projektleiter mit Kisten einen Laden aufgebaut. Die Präsentation kommt weniger spielerisch daher, als bei den bisherigen Projekten. Vielmehr erklären die Projektleiter, was genau ihr Projekt ausmacht.
So erwähnen sie, dass 70 Produzenten an den Laden gebunden sind. Unterstützt werden sie von 300 Genossenschafter. Es ist ein Hofladen mit Bistro. «Und wir machen die beste Pasta von ganz Freiburg», heisst es. Zirkulärwirtschaft, Food Save und ökologische Anbauweise sind ihnen wichtig. «Konsumenten und Produzenten näher zu bringen ist eine entscheidende Komponente dieses Projekts», hiess es.

Der Hofladen in der Stadt etabliert sich Freiburg.
Anja Tschannen
15:49 - Präsentation 2:«Rentabler Minze-Anbau dank dem LUK-System»
Daniela und Lukas Studer haben sich sanfte Klaviermusik ausgesucht, um auf die Bühne geleitet zu werden. Ein kurzer Einspieler zeigt ihre Arbeit und ihre für das Projekt eingereichte Innovation, die Abdeckung der Kräuter mit Bändchengewebe.
Spielerisch beklagen sie sich auf der Bühne über das Unkraut, das sich zwischen den Kräutern ausbreitet. «Jetzt habe ich die Idee», sagt Lukas Studer. Sie bedecken das symbolische Feld mit einem Bändchengewebe. Sie zeigen damit, wie es ihnen gelungen ist, die Minze vom Unkraut zu befreien. «Ein bisschen Bauernschläue genügt» heisst es am Schluss ihrer Präsentation, um wieder rentabel wirtschaften zu können.
«Mit dem Unkraut ging es nicht weiter. Wir suchten nach einer Lösung. Es ist dabei kein patentiertes System. Jeder kann es nutzen», sagt Lukas Studer auf die Frage von Geigele. «Unser Ziel ist es, dass sich diese Idee auch in Osteuropa verbreitet», ergänzt er.

Minze-Tee trinken und abwarten galt bei der Familie Studer nicht. Sie suchten nach einer Lösung, um das Unkraut los zu werden.
Anja Tschannen
15:44 – Präsentation 1: «Mit Lavandin das Wohlbefinden steigern»
Bei den Chèvres packt die ganze Familie mit an, um auf der Bühne einen kleinen Stand aufzubauen. Der Hintergrund dem Lavendel entsprechen in Violett gehalten, tritt die Familie auf die Bühne. Sie erzählen die Geschichte nach, die sie zu diesem Projekt geführt hat. Mit symbolischen Gesten präsentieren sie den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung des Lavendels zu wertvollen Produkten.
Als Druiden verkleidet entnehmen sie auf symbolische Weise einem grossen Topf die wertvollen Essenzen des Lavendels. Ballone steigen in die Luft, um diesen Prozess darzustellen. Es ist ein Familienprojekt. Man spürt den Zusammenhalt und die Harmonie. «Wir wollten etwas Schönes, mit Magie und Farben schaffen», sagt Aurelie Chèvres. Mit tosendem Applaus wurden sie von der Bühne geleitet.

Zum Zeitpunkt der Präsentation wusste noch niemand, dass sie den Agropreis 2023 für sich entscheiden können.
Anja Tschannen
15:19 – Spezialpreis Schweizerischer Landmaschinenverband (SLV)
Der Spezialpreis des SLV ist mit 5’000 Franken dotiert. Benedicht Hauswirth vom SLV gibt eine kurze Einführung zum Spezialpreis. Er nennt es eine «Weltneuheit». Wir bräuchten Maschinen, die zur Schweiz passen, ergänzt er . Ein grosses Thema sei dabei die Bodenverdichtung. Rund 200 Firmen vertritt der SLV. «Die Mechanisierung erfordert in unserm Land immer wieder hangtauglichere Lösungen», erklärt Hauswirth. Es folgt ein kurzer Überblick über die Entwicklung der Traktoren in der Schweiz, vom Dreirad-Traktor bis zum Fendt.
Und der Gewinner des Spezialpreises ist…: Die Familie Ryser aus Richenthal LU mit der selbstfahrende Sämaschine MegadRyll 2.0.
Den Spezialpreis des Schweizerischen Landmaschinenverbandes gewinnt die Familie Ryser, die in Richenthal LU ein erfolgreiches landwirtschaftliches Lohnunternehmen führt. Ausgezeichnet wird sie für die selbstfahrende Sämaschine MegadRyll 2.0.

Den Spezialpreis des Schweizerischen Landmaschinenverbandes gewinnt die Familie Ryser, die in Richenthal LU ein erfolgreiches landwirtschaftliches Lohnunternehmen führt. Ausgezeichnet wird sie für die selbstfahrende Sämaschine MegadRyll 2.0.
zvg
Aufgebaut auf einem 5-Rad Trägerfahrzeug mit einem eigens entwickelten Chassis erfolgt der Antrieb von einem Deutz Dieselmotor vollhydraulisch mit Hydrostat über das Bosch Rexrothsystem auf die 5 Räder (1000/50 R25). Die Zapfwelle 700-1000 U/min ist mechanisch angetrieben. Im Heckanbau befindet sich eine klappbare Kreiselegge und eine pneumatische Sämaschine mit 6m Arbeitsbreite. Im Strassentransport fährt das 3,2 Meter breite Gespann auf 3 Rädern mit einem Reifendruck von 2,5 bar, in Arbeitsposition mit 6m Arbeitsbreite auf 5 Rädern beträgt der reduzierte Reifendruck nur noch 0.5 bar.
Janine Geigele wollte vom Gewinner wissen, wie so eine Entwicklungsprozess funktioniert. «Ein grosser Teil geschieht vor dem Computer und dann ging es 3 Jahre in der Werkstatt. Die Bauern haben sehr Freude an der Maschine», sagen die Gewinner.

Bis die selbstfahrende Sämaschine einsatzbereit war, verging eine lange Entwicklungszeit. Das Preisgeld von 5’000 Franken wissen sie gut zu investieren.
Anja Tschannen
Im Anschluss hatte d as Musikerduo «Les Papillons» ihren ersten Auftritt. Sie werden den Anlass immer wieder musikalisch umrahmen.
15:00 – Begrüssung
Die 31. Ausgabe des Agropreises beginnt. Die Verleihung beginnt mit einem kurzen Einspieler.
Die Seeländer Sportmoderatorin und Kommunikationsexpertin Janine Geigele eröffnet den Anlass und begrüsst die Gäste. Sie wird die Veranstaltung moderieren. Foto.
Christian Rychen, Geschäftsleiter emmental versicherung, begrüsst die Gäste nun offiziell und gratuliert den Nominierten. Die emmental versicherung ist Organisatorin des Anlasses.
Speziell begrüsste Rychen die Gäste aus der Romandie, die dies mit tosendem Applaus belohnten. Auch die Partner der Veranstaltung wurden noch einmal speziell erwähnt.
13:03 – Einleitendes
An den letzten beiden Verleihungen des Agropreises hat ein Projekt jeweils alle Preise abgeräumt (Hauptpreis, Leserpreis und Saalpreis). 2021 waren dies die Bergbeeren aus dem Puschlav , Letztes Jahr hat das Projekt «Wollkugeln» alle drei Preise gewonnen. Hier können Sie ein aktuelles Interview der letztjährigen Gewinner nachlesen. Den Gewinnern ist gemein, dass sie mit dem Agropreis neue Kundinnen und Kunden gewonnen haben.
Wird sich dieses Schema dieses Jahr wiederholen? Oder werden die Preise heuer an verschiedene Projekte vergeben? Spätestens um 17.30 Uhr kennen wir die Antwort.
Hier können Sie nachlesen, wer für den Agropreis 2023 nominiert ist.

















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