Haben Sie sich auch schon gefragt, was Sie eigentlich machen können, wenn man nichts tun kann?
Das Wetter des Monats Mai 2024
1. Mai 2024; am Morgen Sonne, am Nachmittag Wolken und Regen, am Abend Gewitter. 2. Mai 2024; am Morgen Sonne, am Nachmittag Wolken und Regen, am Abend Gewitter. 3. Mai 2024; am Morgen Sonne, am Nachmittag Wolken und Regen, am Abend Gewitter. Voilà und so könnte ich nun 25. Mal weiterfahren, bis der Monat Mai wettertechnisch zusammengefasst ist. Lediglich vom 9. bis 11. Mai 2024 gäbe es einen etwas abwechslungsreicheren Eintrag, nämlich drei Tage trocken in Folge. Das Wetter lässt uns förmlich «im Regen stehen».
Ein Szenario, welches sich als «Tagesgangwetter» zusammenfassen lässt, hält momentan die Landwirtschaft fest im Griff und zerrt gehörig an den Nerven. Wie das Ganze zu Stande kommt, kann auch unter dem MeteoSchweiz-Blog vom 24. Mai 2024 nachgelesen werden. Zudem können Sie sich im «Monatsausblick» eine Übersicht verschaffen, wie sich das Ganze wahrscheinlich, nicht 100%ig sicher, eher spekulativ aber doch trendmässig im Bereich des Möglichen entwickeln könnte beziehungsweise sollte oder müsste. «Dieses …….wetter macht einem fertig», denkt sich wohl der eine oder die andere.
Kulturen brauchen 120 Tage Vegetationszeit bis zur Reife, fürs Heuen braucht es ein Zeitfenster von drei Tagen und der Boden muss trocken sein, zum Bearbeiten. Pilze fühlen sich zunehmend pudelwohl bei diesem feuchtwarmen Tagesgangwetter. Zudem verschiebt sich die Erntezeit immer später in den Herbst. Diese Fakten sind hier allen klar.
Im Unerwarteten Chancen sehen
Das Wetter ist das grösste Risiko, nebst unzählig anderen Faktoren, welches über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Und, es liegt ausserhalb unserer Macht. Wie Recherchen von SRF aufzeigen, schreitet die Klimaveränderung viel schneller voran, als bis anhin angenommen. Diese Klimaveränderungen wirken sich auf die Wetterentwicklungen aus, Extremereignisse werden dementsprechend häufiger. Diese Fakten sind inzwischen auch allen klar. Dies immer wieder auszuhalten, ist schwierig und erfordert ein stabiles Stressmanagement, Resilienz oder Gottvertrauen.
Beatrice Blaser berichtet einmal pro Monat in ihrer Kolumne, was sie beschäftigt.
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In diesem Zusammenhang scheint mir die Arbeit von Professor Dr. Busch interessant zu sein. Sein zentraler Ansatz ist, Unvorhergesehenes zu nutzen, bzw. im Unerwarteten Chancen zu sehen, um sich schliesslich von der «Illusion der Kontrolle» zu lösen hin zur Schaffung von glücklichen Zufällen. «(…) Die Frage ist nicht, wie wir mit der Ungewissheit fertig werden, sondern wie wir das Unbekannte auf eine hoffnungsvolle Art und Weise navigieren können indem wir einen Muskel für das Unerwartete aufbauen.“, so Busch. « (…) In schwierigsten Situationen einen Sinn zu finden, akzeptiert die aktuelle Situation als schlimm. Es malt sie nicht rosiger, als sie ist. Aber es sagt auch, lasst uns schauen, wo wir Sinn finden können, und etwas gegen die Situation tun».
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Diese Aussagen können direkt mit der Resilienzforschung verknüpft werden. Hier geht es um die seelische Widerstandskraft. Menschen mit hoher Resilienz reagieren kreativ und flexibel auf Krisen und Schicksalsschläge, Belastungen werden als Herausforderungen und nicht als unlösbare Probleme gesehen. Was nicht bedeutet, dass resiliente Menschen nie verzweifelt oder überfordert sind, jedoch besinnen sie sich nach einer gewissen Zeit auf ihre Stärken und Fähigkeiten um Schicksalsschläge verarbeiten zu können. Und da kommen wir jetzt zum Gottvertrauen. «Was auch immer auf mich zukommt, ich kann damit umgehen und werde eine Lösung finden. Ich kann etwas tun, um die Krise, die Herausforderungen, die Niederlage oder den Fehlschlag zu bewältigen» . In der Schwierigkeit die Stärke die Chancen finden, das ist eine Lebensphilosophie.
Was soll Beatrice Blaser recherchieren?
Beatrice Blaser schreibt monatlich eine Kolumne für schweizerbauer.ch. Welches Thema brennt Euch unter den Nägeln, was bewegt Euch? Sendet uns Eure Vorschläge. Wir werden Beatrice Blaser Eure Vorschläge weiterleiten. Wir freuen uns auf Eure Einsendungen. Bitte sendet die Vorschläge an [email protected] .
Die Wissenschaft nennt sieben zentrale Resilienzfaktoren für eine starke Widerstandskraft, welche antrainiert werden können: Akzeptanz (auch von Ereignissen die ausserhalb unserer Kontrolle liegen), Selbstwirksamkeit (ich bin kein Opfer), Selbstvertrauen und Eigenverantwortung (alte Denkmuster überwinden und neue Blickwinkel einnehmen), Optimismus und Zuversicht (alles ändert sich, auch Krisen gehen vorbei), soziale Netzwerke (Hilfe suchen), Lösungsorientiertes Denken und Handeln (Fokus auf Chancen und Möglichkeiten), positive Zukunftsperspektiven (nicht stur an einem Ziel festhalten sondern immer wieder überprüfen, ob es noch passt).
Bei Wetter keine Kontrolle
Nun, bezüglich des Wetters haben wir wohl keine Wahl, keine Kontrolle. Vielen weiteren Faktoren in unserem Unternehmensumfeld sind wir auch ausgeliefert, das können wir nicht rosiger malen und das braucht Kraft. Wir sind ständig gefordert, uns anzupassen und das braucht Energie. Doch wo sehen wir im Ganzen einen gewissen Sinn? Wo haben wir Handlungsmöglichkeiten? Wo kann ich etwas sehen, wo andere «nichts» sehen? Warum tue ich das, was ich tue? Wo sehe ich im Schwierigen auch eine Chance? In welche Richtung bewege ich mich? Wer kann mir allenfalls helfen? Alles geht vorbei, oder?
Eine passende Zeile zum Schluss, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten «Nach em Räge chunnt d’Sunne», oder war es umgekehrt? In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin viel Geduld und einen Blick für die Chancen auch bei diesem …….wetter!
-> Ausführliche Wetterinformationen findet Ihr hier
Blog Beatrice Blaser
Die bereits erschienenen Blog-Einträge von Beatrice Blaser findet Ihr hier
Teil 1: Was ein Investmentbanker auf dem Hof lernen könnte
Teil 2: Wie viel Ferien Bauernfamilien machen
Teil 3: Hitzestress auf allen Ebenen
Teil 4: Was Pilze, Produzenten und Politiker gemeinsam haben
Teil 5: Warum die Zeit so schnell vergeht
Teil 6: Bodenständig entscheiden und handeln
Teil 7: BFF auf offener Ackerfläche: Eine Standortbestimmung
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