Der Eurasische Wolf besiedelt verschiedene Lebensräume, von Wäldern bis zu offenen Graslandschaften in verschiedenen Klimazonen von der subpolaren Zone bis in die Subtropen. Die Grösse der Reviere von Wolfsrudeln variiert zwischen 100 und 300 Quadratkilometern in Mitteleuropa und 2500 Quadratkilometern in höheren Breiten.
Angela
Der Angriff auf das Rind geschah auf der Alp Unter Fritteren in der Nähe des Urnerbodens oberhalb von Linthal GL. Die Wildhut habe den Wolfsangriff bestätigt, schrieb das zuständige Amt am Montag in einer Mitteilung. Ebenso habe es den grenznahen Kanton Uri über den Vorfall informiert.
Rind ist in Pflege
Mit dem Angriff handelt es sich um den dritten Riss im Glarnerland im Jahr 2025. Bisher wurde ein Lamm und eine Ziege getötet. Das Rind hingegen befinde sich im Heimbetrieb und werde versorgt, schrieben die Behörden weiter. Seine Artgenossen konnten auf der Weide bleiben. Es ist noch unklar, ob es sich um das Kärpfrudel oder einen Einzelwolf handelt. Die Wildhut hat DNA-Proben entnommen.
Im Januar 2025 haben sich zwei Wölfe in der Nähe eines Bauernhofes einem Kind genähert. Der Kanton Glarus erteilte daraufhin eine Abschussverfügung. Ein Wolf wurde erlegt. Für das zweite Tier wurde die Verfügung verlängert. Einer der beiden Wölfe wurde von der Wildhut am 4. Februar am Dorfrand von Elm erlegt. E s handelte sich um ein rund 2,5 Jahre altes Männchen, das im Oktober 2024 als M477 bei La Chaux-de-Fonds (NE) zum ersten und einzigen Mal genetisch nachgewiesen wurde . «Der zweite aufgrund seines Markierverhaltens ebenfalls als Rüde identifizierte Wolf wurde seit dem Abschuss tagsüber nicht mehr beobachtet», hiess es in der Mitteilung des Kantons Glarus. Die Abschussverfügung wurde verlängert, um rasch eingreifen zu können.
Angriffe auf Rinder immer wieder vor
Dass Wölfe Rinder angreifen, kommt ab und zu vor. Einer der bekanntesten Fälle ist der des Nationalparkrudels Fuorn im Kanton Graubünden. Nach dem Riss zweier Rinder im August 2024 töteten die Behörden nach Bewilligung durch den Bund das ganze Rudel. Der Nationalpark äusserte Kritik. Für die Leitung war nicht bewiesen, dass das Fuorn-Rudel das Rind tötete.
Im Kanton St. Gallen wurde 2022 erstmals ein Rind von einem Wolf getötet. Der Riss ereignete sich in Pfäfers SG auf der Alp Brändlisberg im Calfeisental. In der Nacht vom 4. auf den 5. August wurde ein einjähriges Rind aus einer Jungviehherde von einem oder mehreren Wölfen gerissen worden, teilte der Kanton St. Gallen damals mit. Wölfe haben im Juli 2023 auf einer Alp im Bündner Oberland ein Jungrind gerissen und weitgehend aufgefressen .
Das Beverin-Rudel griff immer wieder Nutztiere an. D as Fass zum Überlaufen brachte der Angriff auf zwei Mutterkühe von Mitte Juli. Der erste Angriff ereignete sich am 9. Juli 2022 auf der Alp Nurdagn am Schamserberg. Die siebenjährige Kuh befand sich nach Angaben der kantonalen Behörden zusammen mit weiteren Artgenossen innerhalb eines eingezäunten Areals. Nur wenige Tage später, am 13. Juli, wurde am Schamserberg erneut eine Mutterkuh angegriffen. Das betroffene Tier befand sich auf einer Weide auf der Alp Nera. Der Leitrüde wurde schliesslich im Dezember 2022 erlegt.
Rudel im Jura machte Probleme
Im Waadtländer Jura griffen Wölfe immer wieder Rinder an. Mehrere Tiere wurde getötet. I m Sommer 2020 wurden erste Meldungen von Angriffen auf Viehherden bekannt. Auf der Alpweide Le Reculet am Nordwesthang des Juragipfels La Dôle wurde ein totes Kalb entdeckt. Im Sommer 2021 kam es zu weiteren Angriffen auf Kälber in der Region Marchairuz. Sie wurden einem Wolfsrudel zugeschrieben.
Ein Wolf hatte zwischen dem 20. und 21. Juli 2022 in der Region des Lioson-Sees in der Nähe des Col des Mosses zwei junge Rinder angegriffen, die später verendeten. Der Kanton Waadt ordnete den Abschuss eines Wolfs an. Im Herbst 2024 wurden ein Regulierungsgesucht des Kantons Waadt vom Bundesamt für Umwelt positive beantwortet. Der Kanton hatte seinen Antrag mit der «besonders hohen Anzahl von Raubtieren» dieses Rudels trotz der bisherigen Regulierungsmassnahmen begründet. 2023 waren bereits drei in diesem Rudel geborene Jungtiere abgeschossen worden.