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Neues Jahr – neues Glück

Beatrice Blaser betreibt mit ihrer Familie, Angestellten und Auszubildenden einen vielseitigen Landwirtschaftsbetrieb in Granges-Paccot FR. In ihrer monatlichen Kolumne berichtet sie über Ereignisse, die sie aktuell beschäftigen. Heute blickt sich auf das Jahr 2025.

Haben Sie sich auch schon gefragt, was das Jahr 2025 wohl bringen wird?

Das neue Jahr ist bereits einen Monat alt. Neues Jahr, neues Glück, denken Sie vielleicht? Und wie hilfreich wäre es, wenn man wüsste, wie sich die Gesundheit, das Wetter, der Konsum, die Politik im Jahr 2025 entwickeln wird?

Landwirt: Gefährlicher Beruf

Ein gesunder Mensch hat viele Wünsche, ein kranker nur einer. Wie wahr dieser simple Satz ist. Für unsere Gesundheit können wir einiges tun und lassen im neuen Jahr. Dennoch kommt es gerade in der landwirtschaftlichen Branche immer wieder zu «unnötigen» Unfällen. Nicht umsonst gehört der Landwirtschaftsberuf zu einem der «gefährlichsten». Aus einem Ranking der «gefährlichsten Berufe der Schweiz» aus dem Jahre 2019, welches der Tagesanzeiger veröffentlichte, geht hervor, dass im Landwirtschaftssektor (zusammen mit der Jagd) auf 1000 Beschäftigte im Jahr im Durchschnitt 140 Verunfallte folgen. Das ist der neunte Rang von 83 untersuchten Branchen.

Die Stiftung AgriSicherheit Schweiz (Agriss) zählt durchschnittlich 30 tödliche Unfälle im Jahr, welche im «…Umgang mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Maschinen, gefolgt von Unfällen bei der Waldarbeit, Sturzunfälle sowie solche im Umgang mit Tieren im Stall oder auf der Weide», erfolgen. Und der wichtigste Fakt hierbei scheint mir, dass, «…über 80 % der Unfälle auf Fehlverhalten und nicht auf technische Mängel zurückzuführen sind.» 2024 sind bei Unfällen in der Landwirtschaft 25 Personen ums Leben gekommen. Das sind gleich viel wie im Vorjahr. Hauptsächlich ereigneten sich die tödlichen Unfälle bei Arbeiten mit Maschinen.

Wetterpropheten

Das sollte einem schon zu denken geben. Es pressiert halt einfach meistens. Nebst dem Unfallrisiko, ist die Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft das Thema im Zusammenhang mit Gesundheit. Was Sie dafür tun können oder sollten im neuen Jahr, hängt, wie wir alle wissen, von vielen Faktoren ab und erfordert oft eine längerfristigere Planung als «nur» ein Jahr.

Und nun zum Wetter fürs 2025: Ein kleiner Einblick in das winterfrühlings Resumée der Wetterpropheten ermöglicht einen Vorgeschmack aufs neue Jahr. Besonders amüsant finde ich den bereits vergangenen Januar: «Fängt nasskalt an bis über Dreikönigen. Danach Bise, neblig.» Und jetzt kommts: «Diejenigen, die ihre Frau für eine Weile nicht mehr sehen wollen, ist es die Gelegenheit», persönliche Anmerkung, gilt auch für den Mann. Und weiter. «Die Sennenchilbi Schwyz am 26. und die Tage vor und nachher wunderschön.» Und, was denken Sie? Hat’s bis jetzt gestimmt oder waren das nur Fakenews? Je nachdem wo Sie wohnen, wahrscheinlich schon.

Bauernregeln

Noch einen kleinen Ausblick in den folgenden Februar: «Vom 1. bis 10. Kleine Erwärmung, der Schnee verläuft. Vom 11. bis Ende so richtig Schneefall, unten teils Regen. Schmutziger Donnerstag Sudelwetter.» Auf der Internetseite der Wetterschmöcker können Sie sich laufend informieren. Nur noch so viel, der 1. April wird, laut den Propheten, schön, das ist kein Scherz!

Die Jahrhunderte alten Bauernregeln, welche durch Beobachtungen und Erzählungen zustande gekommen sind, leiden unter dem Klimawandel und dementsprechend lassen sich die Wetterphänomene nicht mehr so präzise deuten, wie noch Jahrzehnte zuvor. Auch die Wissenschaft ist den Launen der Natur ausgesetzt, wie es auf MeteoSchweiz heisst zu Langzeitprognosen: «Obwohl in den letzten Jahren mit leistungsfähigen Computern und durchgeführten Modellsimulationen deutliche Fortschritte erzielt wurden, ist die Qualität von Langfristprognostik für Mitteleuropa und somit auch für die Schweiz nach wie vor begrenzt», KI zum Trotz. Und da sind die unvorhergesehenen Ereignisse, wie Vulkanausbrüche, Erdbeben, Sonnenstürme und Überschwemmungen noch nicht miteinberechnet.

Was soll Beatrice Blaser recherchieren?

Beatrice Blaser schreibt monatlich eine Kolumne für schweizerbauer.ch. Welches Thema brennt Euch unter den Nägeln, was bewegt Euch? Sendet uns Eure Vorschläge. Wir werden Beatrice Blaser Eure Vorschläge weiterleiten. Wir freuen uns auf Eure Einsendungen. Bitte sendet die Vorschläge an  [email protected]   

Mehr regional?

Und nun zur Gesellschaft. Wie sehen beispielsweise die Konsumtrends fürs 2025 aus? Die repräsentative Befragung «Consumer Priorities 2025» der Unternehmensberatung AlixPartners, für die im Oktober 2024 insgesamt 1000 Konsumenten in der Schweiz befragt wurden, kommt zum Schluss, dass im kommenden Jahr die Konsumentinnen und Konsumenten noch stärker auf nicht-notwendige Einkäufe verzichten wollen.

Mehr als die Hälfte der Befragten, wollen häufiger zu Hause statt in Restaurants oder Bars essen (52%) sowie Unterhaltung häufiger daheim geniessen (53%). Wer weiss, vielleicht hat dieser Trend erneut positive Auswirkungen auf den Wachstumskurs von regional und lokal produzierten Produkten? Und wer sich trotzdem einen Restaurantbesuch gönnt, verlangt nach «regional und saisonal» im Jahre 2025, wie auf der Internetplattform «TheFork» zu lesen ist.

Ritter, der Bundesrat?

Und zu guter Letzt zur Politik. Das Jahr 2025 hat kaum angefangen und wer hätte noch vor ein paar Tagen gedacht, dass sich der SBV-Präsident Markus Ritter zu einer Bundesratskandidatur stellen könnte? Was würde dies im Endeffekt für die Landwirtschaft bedeuten, wenn ein Bauernvertreter dieses Formats einen Bundesratssitz im neuen Jahr besetzen würde.

Einmal mehr, werden wir uns überraschen lassen «müssen», trotz Wissen, Vorahnungen und Trends. An dieser Stelle, wünsche Ihnen ein gesundes, unfallfreies, glückliches und erfolgreiches Jahr 2025!

Kolumne Beatrice Blaser

Die bereits erschienenen Einträge von Beatrice Blaser findet Ihr hier

Teil 1:   Was ein Investmentbanker auf dem Hof lernen könnte

Teil 2:   Wie viel Ferien Bauernfamilien machen

Teil 3:   Hitzestress auf allen Ebenen

Teil 4:   Was Pilze, Produzenten und Politiker gemeinsam haben

Teil 5:   Warum die Zeit so schnell vergeht

Teil 6:   Bodenständig entscheiden und handeln

Teil 7:   BFF auf offener Ackerfläche: Eine Standortbestimmung

Teil 8:   Wie man dieses Regenwetter aushalten kann 

Teil 9:   Wissen um die Mogelpackung

Teil 10:  «Häppere Hulk» und die «verdeckten Bösewichte»

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